Die rätselhaften Reisen des Herrn A.
Er steht in Belgien vor Gericht, die Ermittler verfolgen weiter auch Spuren nach Deutschland.
Er steht in Belgien vor Gericht, die Ermittler verfolgen weiter auch Spuren nach Deutschland.
Von Florian Flade und Georg Mascolo, Berlin
Auf einer Autobahnraststätte zwischen Würzburg und Aschaffenburg war Schluss. Am 1. Juli 2018, um kurz nach 13 Uhr, wurde Assadollah A. festgenommen. Er war gerade mit seinen beiden Söhnen in einem Mietwagen nach Wien unterwegs, wo er als Dritter Botschaftsrat an der iranischen Botschaft akkreditiert war. Die bayerischen Polizisten stellten bei einer Kontrolle fest, dass der Diplomat mit europäischem Haftbefehl gesucht wurde. Tags zuvor war ein iranischstämmiges Paar in Belgien festgenommen worden - mit einer hochexplosiven Bombe im Gepäck. Assadollah A. soll sie kurz zuvor übergeben haben.
Assadollah A. steht inzwischen im belgischen Antwerpen vor Gericht. Die Anklage wirft ihm vor, einen Anschlag auf eine Veranstaltung der iranischen Exil-Opposition in Villepinte bei Paris geplant zu haben. Er soll in Wahrheit kein Diplomat sein, sondern ein Offizier des iranischen Geheimdienstes MOIS. Das belgische Paar soll er schon vor Jahren als Spitzel angeworben und ihm dann bei einem konspirativen Treffen in Luxemburg den Sprengsatz samt Fernsteuerung ausgehändigt haben.
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