Massenprotest in Paris: 20.000 fordern Regimewechsel im Iran
Maryam Rajavi: „Das Ende des Kleriker-Regimes ist in Reichweite“ – Protestierende fordern eine demokratische Republik und ein entschiedenes Vorgehen gegen Teheran
Am Samstag, den 8. Februar 2025, versammelten sich tausende Iraner in Paris, um den 46. Jahrestag des Sturzes der Schah-Diktatur mit einem klaren Aufruf zum Sturz des derzeitigen Regimes zu begehen. Organisiert von Unterstützern des Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI), forderten die Demonstranten eine entschlossene Haltung gegen die iranische Führung – insbesondere ein Ende der Hinrichtungen politischer Gefangener sowie die Freilassung ausländischer Geiseln.
Rajavi: „Mit oder ohne Atomwaffen – der Aufstand wird kommen“
Hauptrednerin war Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des NWRI, die per Videoübertragung zur Menge sprach. Sie betonte, dass das Mullah-Regime unweigerlich gestürzt werde: „Seit einiger Zeit ringen die zerstrittenen Fraktionen des Regimes angesichts ihrer Kette von Niederlagen um die Frage, ob sie mit den USA verhandeln sollen oder nicht. Gestern setzte Khamenei dem Ganzen ein Ende und erklärte: ‚Verhandlungen sind nicht weise, nicht intelligent und nicht ehrenhaft.‘ „Mit oder ohne Verhandlungen, mit oder ohne Atomwaffen – der Aufstand und der Sturz des Regimes sind unvermeidlich.“ Sie rief die internationale Gemeinschaft auf, den Widerstand der iranischen Bevölkerung anzuerkennen und die Unterstützung für das Regime einzustellen.
Unter den prominenten Unterstützern der Kundgebung waren Guy Verhofstadt, ehemaliger Premierminister Belgiens, Ingrid Betancourt, ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin, sowie Abgeordnete der französischen Nationalversammlung und des Senats. An der Demonstration nahmen auch Vertreter aus 320 iranischen Exil-Organisationen aus Europa, Nordamerika und Australien teil, darunter viele junge Menschen, die den Widerstand gegen die Herrschaft der Mullahs unterstützen.
Internationale Stimmen: Regime muss fallen – IRGC als Terrororganisation einstufen
In seiner Rede erklärte Guy Verhofstadt, dass das Jahr 2025 einen Wendepunkt für den Iran markiere: „So wie Syrien sich von Assad befreit hat, wird auch der Iran von den Mullahs befreit.“ Er warnte vor den nuklearen Ambitionen des Regimes und forderte ein Ende der westlichen Beschwichtigungspolitik: „Erstens: Schluss mit der Appeasement-Politik. Zweitens: Wiedereinsetzung der UN-Sanktionen. Drittens: Einstufung der Revolutionsgarde (IRGC) als Terrororganisation. Und viertens: Anerkennung des NWRI als legitimen Vertreter des iranischen Volkes.“
Auch Jean-François Legaret, ehemaliger Bürgermeister des 1. Pariser Arrondissements, betonte die Schwäche des Regimes: „Der Sturz Assads war ein Wendepunkt. Das Regime in Teheran ist nicht unbesiegbar.“ Er forderte Unterstützung für Rajavis Zehn-Punkte-Plan, der einen demokratischen, säkularen Iran vorsieht.
Die ehemalige kolumbianische Senatorin Ingrid Betancourt warnte vor den Menschenrechtsverletzungen des Regimes, insbesondere der Geiselnahme ausländischer Staatsbürger als politisches Druckmittel: „Wir sind hier für die Menschen auf Irans Todeslisten. Diese Verbrecher müssen gestoppt werden.“
Protest-Resolution: Das Regime kann seinen Sturz nicht verhindern
In der offiziellen Resolution des Protestmarsches verurteilten die Demonstranten die systematischen Hinrichtungen, insbesondere von Oppositionellen der Volksmojahedin (PMOI/MEK). Sie warnten, dass das Regime in Panik vor seinem Sturz die Entwicklung von Atomwaffen vorantreibe. Der iranische Oberste Führer Ali Khamenei hatte erst am Vortag Verhandlungen über das Atomprogramm kategorisch abgelehnt und erklärt, „Verhandlungen sind weder intelligent noch ehrenhaft“. Die Demonstranten forderten daher die Reaktivierung der Un Sangtion gegen Teheran und das vollständige Ende seines Atomprogramms.
Botschaft an den Westen: Keine Deals mit den Mullahs, sondern Unterstützung des Widerstands
In der Abschlusserklärung appellierten die Demonstranten an westliche Regierungen, den Druck auf das Regime zu erhöhen. „Seit 46 Jahren exportiert das Regime Terrorismus, Krieg und Geiselnahmen. Die Beschwichtigungspolitik des Westens hat es nur gefährlicher gemacht. Wir fordern: Die IRGC muss als Terrororganisation eingestuft werden. Der Widerstand im Iran muss offiziell anerkannt werden. Und jede Verhandlung mit dem Regime muss an die Bedingung geknüpft werden, dass Hinrichtungen, Folter und Terror beendet werden.“
Im Vorfeld des Protests hatten rund 50 ehemalige Staats- und Regierungschefs sowie hochrangige Politiker aus Europa und Nordamerika die Demonstration unterstützt. Zu den Unterzeichnern zählte unter anderem Jean-Claude Juncker, der frühere Präsident der Europäischen Kommission. Sie betonten ihre Solidarität mit dem iranischen Volk und dessen Kampf für eine demokratische Republik, frei von Diktatur – sowohl der Mullahs als auch der früheren Monarchie.
09.02.2025
Iraner in Paris:Demonstrationen gegen Führung in Teheran
Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Assad sieht sich die iranische Exil-Opposition ermutigt. In Paris gingen Tausende gegen das Regime in Teheran auf die Straße.
Rund 6.000 Menschen demonstrierten laut Polizei in Paris.
In Paris haben am Samstag mehrere Tausend Iraner gegen die Führung in Teheran demonstriert. Sie forderten, den internationalen Druck auf Teheran zu erhöhen.
"Anstatt die Mullahs zu befrieden", müsse die internationale Gemeinschaft "an der Seite des iranischen Volkes stehen", sagte die Vorsitzende des Nationalen Widerstandsrats des Iran (NWRI), Maryam Rajavi. Die Polizei bezifferte die Zahl der Teilnehmenden auf rund 6.000.
Der NWRI ist ein Dachverband iranischer Oppositionsgruppen, dem auch die Volksmudschaheddin angehören. Die Volksmudschaheddin werden von Teheran als "terroristische" Gruppierung eingestuft.
Iranische Opposition durch Sturz Assads ermutigt
Zu der Demonstration in der französischen Hauptstadt waren Iraner aus ganz Europa angereist. Die iranische Exil-Opposition sieht sich durch den Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember ermutigt.
"Das iranische Regime wird fallen wie das syrische Regime gefallen ist - in einer Geschwindigkeit, die niemand vorhergesagt hätte", sagte der frühere syrische Rebellenchef Riad al-Asaad in einer Videoansprache zu den Protestierenden.
Trump will "maximalen Druck" auf Teheran ausüben
Mehrere Redner äußerten die Hoffnung, dass der von US-Präsident Donald Trump angekündigte "maximale Druck" auf Teheran ihren Anliegen helfen werde. Trump hatte am Dienstag erklärt, an den Kurs des "maximalen Drucks" auf den Iran aus seiner ersten Amtszeit (2017-21) anknüpfen zu wollen. Am Tag darauf plädierte er aber für ein neues Atomabkommen mit dem Iran.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi erklärte am Samstag, Teheran sei zu Verhandlungen mit den USA bereit, aber nur ohne den "maximalen Druck": "Denn das wären keine Verhandlungen, sondern eher eine Form der Kapitulation", betonte Araghtschi im Onlinedienst Telegram. "Der Iran will nicht mit einem Land verhandeln, das gleichzeitig neue Sanktionen verhängt. (Quelle: AFP)
09.02.2025
Paris: Proteste gegen das iranische Regime
In Paris haben mehrere tausend Menschen gegen das iranische Regime demonstriert.
Die Proteste wurden vom Nationalen Widerstandsrat des Iran organisiert. Dabei handelt es sich um einen Dachverband iranischer Oppositionsgruppen, darunter vor allem die Volksmudschaheddin. Diese werden vom iranischen Regime als terroristische Gruppierung eingestuft. Die EU strich die Volksmudschaheddin 2009 von ihrer Terrorliste, die USA drei Jahre später.
An den Protesten in Paris beteiligten sich auch mehrere hundert Ukrainer. Sie kritisierten, dass der Iran das russische Militär im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstütze
8. Februar 2025
Iranische Dissidenten fordern Sturz der Regierung
PARIS, 8. Februar (Reuters) – Tausende Regimegegner haben sich am Samstag in Paris versammelt, um den Sturz der iranischen Regierung zu fordern. Gemeinsam mit ukrainischen Demonstranten setzten sie ein Zeichen gegen Teheran und äußerten die Hoffnung, dass die „Maximaldruck“-Kampagne von US-Präsident Donald Trump Veränderungen im Iran bewirken könnte.
Die Kundgebung wurde vom Nationalen Widerstandsrat Iran (NWRI) organisiert, einer in Paris ansässigen Oppositionsgruppe, die in Iran verboten ist. Der Protest fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem zwei Mitglieder der Organisation unmittelbar vor ihrer Hinrichtung stehen und sechs weitere im November zum Tode verurteilt wurden.
„Wir sagen euch: Euer Ende ist gekommen. Mit oder ohne Verhandlungen, mit oder ohne Atomwaffen – Aufstand und Sturz des Regimes sind unvermeidlich,“ erklärte Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des NWRI, in ihrer Rede.
Menschen aus ganz Europa, viele von ihnen mit Bussen angereist, schwenkten iranische Fahnen und skandierten regierungskritische Parolen, während Bilder gezeigt wurden, die Irans Obersten Führer Ali Khamenei verspotteten.
Solidarität mit der Ukraine
Hunderte Ukrainer schlossen sich der Demonstration an, um gegen die iranische Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg zu protestieren.
Iryna Serdiuk, eine 37-jährige Krankenschwester und Dolmetscherin aus der umkämpften Donbass-Region, die inzwischen in Deutschland im Exil lebt, erklärte, sie sei nach Paris gekommen, um sich mit anderen gegen einen gemeinsamen Feind zu verbünden.
„Ich bin froh, diese Iraner hier zu sehen, weil sie zur Opposition gehören. Sie unterstützen die Ukraine und nicht die iranische Regierung, die Russland mit Waffen versorgt. Wir stehen zusammen, und eines Tages wird es sowohl für die Ukraine als auch für den Iran den Sieg geben.“
Während Kritiker die Unterstützung der Organisation innerhalb Irans und ihre Arbeitsweise infrage stellen, bleibt der NWRI eine der wenigen Oppositionsgruppen, die Anhänger mobilisieren kann.
Mohammad Sabetraftar, ein 63-jähriger Iraner, der seit 40 Jahren im Exil lebt und in Großbritannien ein Taxiunternehmen betreibt, wies die Kritik am NWRI zurück. Er betonte, dass die Gruppe die einzige Alternative sei, die Demokratie im Iran verwirklichen könne.
„Was wir von Herrn Trump oder jedem anderen westlichen Politiker erwarten, ist, dieses Regime im Iran nicht zu unterstützen. Wir brauchen kein Geld, keine Waffen – wir verlassen uns auf das Volk. Keine Verbindungen zum Regime, kein Dialog, sondern maximaler Druck auf die Regierung.“
Teheran fordert seit Langem ein hartes Vorgehen gegen den NWRI in Paris, Riad und Washington. Die Gruppe wird regelmäßig in den staatlichen Medien des Iran kritisiert.
Die Jugend erhebt ihre Stimme
Homa Sabetraftar, eine 16-jährige Schülerin aus Großbritannien, sagte, es sei ihre Pflicht gewesen, an der Kundgebung teilzunehmen, um die Jugend Irans zu vertreten.
„Einige Menschen im Iran haben keine Stimme und können sich nicht so frei äußern wie wir hier. Wir müssen für eine bessere Zukunft kämpfen.“
Paris: Thousands of Iranians Rally for Regime Change in Iran, Advocating for a Democratic Republic