Iran: Stromausfälle führen zu Protesten und Rufen „Tod für Khamenei“
Ein glühender Sommer institutionellen Versagens hat die iranische Bevölkerung an den Siedepunkt gebracht. Verheerende Strom- und Wasserausfälle lösten eine neue, trotzige Welle landesweiter Proteste aus. Was als Demonstrationen gegen das eklatante Missmanagement des Regimes bei der Grundversorgung begann, eskalierte rasch zu einer direkten politischen Herausforderung der klerikalen Diktatur. Rufe nach „Freiheit“und „Tod für Khamenei“ hallen von Shiraz bis Teheran.
Der jüngste Krisenherd ereignete sich am Donnerstagabend, dem 21. August 2025, als Tausende wütende Bürger in Shiraz auf die Straße strömten und sich vor dem Gouverneursbüro von Fars versammelten. Ihre Slogans durchdrangen die Dunkelheit der Stromausfälle und richteten sich nicht nur gegen die unmittelbare Krise, sondern auch gegen deren Ursache: das Regime selbst. Rufe wie „Freiheit, Freiheit, Freiheit“und „Die Iraner werden sterben, aber keine Demütigung akzeptieren“ vermischten sich mit der kraftvollen, einigenden Melodie der Nationalhymne „O Iran, o kostbares Vaterland“, die die riesige Menge im Chor sang.
Eine breiter werdende Front der Opposition
Die berechtigte Wut in Shiraz ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck einer landesweiten Krise. In derselben Nacht gingen die Menschen in Kazerun auf die Straße, wobei Frauen bei den Demonstrationen gegen die ständigen Wasser- und Stromausfälle eine herausragende Rolle spielten. Ihr gemeinsamer Ruf „Wasser, Strom, unser unleugbares Recht! “War verbunden mit der eindringlichen Warnung an die Behörden, dass künftige Kundgebungen weitaus größer ausfallen würden, sollte die Situation nicht gelöst werden. In Isfahan hielten unterdessen Bauern eine Protestkundgebung vor dem regionalen Wasserwerk ab und prangerten das Missmanagement an, das ihre Lebensgrundlage zerstört hat.
Diese Proteste sind Teil einer größeren, anhaltenden Bewegung. In der Hauptstadt Teheran rufen rebellische Bürger nachts von ihren Dächern regimekritische Parolen. Am 21. August wurde von „Tod für Khamenei “-Rufen berichtet. Ähnliche Proteste wurden in den letzten Tagen aus immer mehr Städten gemeldet, darunter Kermanshah, Arak, Saveh, Kashan, Karaj, Zahedan und Eslamshahr. Dies verdeutlicht das landesweite Ausmaß der Unzufriedenheit der Bevölkerung.
Von der Not zum Aufstand: Die Slogans erzählen die Geschichte
Die Entwicklung der Protestslogans verdeutlicht einen klaren Wandel von der Forderung nach grundlegenden Dienstleistungen hin zu einem grundlegenden Regimewechsel. Während der anfängliche Auslöser die fehlende Versorgung mit Strom und Wasser war, machten die Protestsänger schnell die Ursache ihres Elends deutlich.
In Shiraz und Kermanshah wurde, wie in Teheran, das ultimative politische Ziel mit dem Slogan „Tod für Khamenei“ benannt. Darüber hinaus lehnten die Demonstranten in Shiraz die kostspielige und expansionistische Außenpolitik des Regimes unmissverständlich ab, indem sie skandierten: „Weder Gaza noch Libanon, mein Leben für den Iran. “Dieser Slogan ist zum Markenzeichen von Volksaufständen geworden und bringt den Wunsch der Bevölkerung zum Ausdruck, nationale Ressourcen im Inland zu investieren und nicht an ausländische Stellvertreter zu verschwenden. Diese Mischung aus wirtschaftlichem Unmut und politischer Forderung zeugt von einem ausgeprägten Verständnis der Bevölkerung dafür, dass ihr Leid eine direkte Folge der korrupten Prioritäten des Regimes ist.
Echos vergangener Aufstände
Der jüngste Aufstand in Shiraz ist von historischer Bedeutung und erinnert an die führende Rolle der Stadt bei den großen landesweiten Protesten im November 2019. Damals wie heute gehörten die Menschen von Shiraz zu den Ersten, die sich gegen Korruption und Unterdrückung durch das Regime erhoben. Das Regime reagierte mit blutiger Niederschlagung, doch die heutigen Ereignisse beweisen, dass der Widerstandsgeist nie erloschen ist. Dieselbe Stadt ist erneut Schauplatz für den Ausdruck der aufgestauten Wut der Bevölkerung und beweist, dass die brutale Unterdrückung dem Regime nicht geholfen hat, die Macht zu sichern.
Als Reaktion auf diese mutigen Proteste dankte Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran, dem tapferen Volk von Shiraz. Sie erklärte: „Solange dieses verbrecherische und plündernde Regime an der Macht ist, werden weder Wasser noch Strom noch andere Grundbedürfnisse der Bevölkerung gesichert sein. Freiheit ist der Schlüssel zur Lösung aller Probleme des Iran. Das iranische Volk wird nicht ruhen, bis es von der Tyrannei der Hinrichtungen, Plünderungen und Massaker befreit ist und die Freiheit erlangt.“
Ihre Worte fassen die Realität vor Ort zusammen. Bei den sich im Iran ausbreitenden Protesten geht es nicht mehr nur um die versagende Infrastruktur; sie sind eine eindringliche Anklage gegen ein gescheitertes System. Das iranische Volk hat deutlich gemacht, dass es flackernde Lichter und ausgetrocknete Wasserhähne als Symptome einer tief verwurzelten politischen Krankheit versteht. Ihr Rezept, das sie mutig auf den Straßen skandiert, ist die vollständige Abschaffung der herrschenden Theokratie und die Errichtung einer freien und demokratischen Republik.