Hinrichtungen von Ehsani und Hassani: Wendepunkt im Freiheitskampf
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Drei Tage nach der Hinrichtung von Behrouz Ehsani und Mehdi Hassani – zwei Mitgliedern der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) – wird immer deutlicher, dass der innere Konflikt im Iran nicht, wie das Regime behauptet, von externen Mächten bestimmt wird, sondern von einem wachsenden Kampf zwischen einer brutalen Theokratie und einer organisierten, demokratischen Alternative. Die Hinrichtungen im Gefängnis Ghezel Hesar lösten weitverbreitete Empörung aus und lenkten das Schlaglicht auf den verzweifelten Versuch des Regimes, die erstarkte Bevölkerung und ihren Widerstand zu unterdrücken.
Der wahre Kampf: Volk gegen Tyrannei
Angesichts der zunehmenden Repression im Inland sieht sich das iranische Regime zunehmend einer Herausforderung gegenüber – nicht durch ausländische Mächte, sondern durch die eigene Bevölkerung. Am deutlichsten wird diese Herausforderung durch die organisierte Widerstandsbewegung unter Führung der PMOI, die eine säkulare, demokratische Alternative zur absoluten Herrschaft des Velayat-e Faqih (der Vormundschaft des Obersten Führers) fordert.
Indem die Justiz des Regimes politische Gefangene auswählt, die mit der PMOI in Verbindung stehen , erkennt sie faktisch an, dass die PMOI die größte und nachhaltigste Bedrohung für ihre Herrschaft darstellt. Neben Hinrichtungen und hohen Gefängnisstrafen wendet das Regime auch enorme Ressourcen für eine unerbittliche Propagandakampagne auf, die darauf abzielt, die PMOI zu diskreditieren. Doch diese Propaganda verfehlt zunehmend ihre Wirkung, insbesondere bei der jüngeren Generation des Iran, die sich von der staatlichen Darstellung nicht mehr beeinflussen lässt.
Das Regime und insbesondere der ideologische Apparat des Obersten Führers Ali Khamenei sind sich der Tiefe dieser Krise durchaus bewusst. Die Legitimität des iranischen Regimes ist nicht nur erodiert, sondern steht nun am Rande des Zusammenbruchs. Genau deshalb konzentriert sich der Apparat des Regimes auf die Beseitigung dessen, was es als seinen wahren Gegner ansieht: nicht sogenannte Reformisten oder symbolische Oppositionsgruppen, sondern eine gut organisierte, in der iranischen Gesellschaft verwurzelte Bewegung.
Die Strategie des Regimes – Hinrichtungen, Diffamierung, Desinformation und psychologische Kriegsführung – verrät seine Angst vor einer glaubwürdigen Alternative. Je mehr es versucht, die PMOI zu unterdrücken, desto mehr bestätigt es deren zentrale Rolle in der Zukunft des Iran.
Irans Jugendliche führen heftige Angriffe durch, nachdem das Regime politische Gefangene hingerichtet hat
Eine Generation, die nach der Wahrheit verlangt
Was jetzt am wichtigsten ist, ist das wachsende politische Bewusstsein der iranischen Jugend. Eine neue Generation – die weder die Revolution von 1979 noch den Iran-Irak-Krieg miterlebt hat – hat die Brutalität des Regimes bei den landesweiten Protesten der letzten Jahre hautnah miterlebt. Diese jungen Iraner sind nicht länger an symbolischer Opposition oder den leeren Versprechungen innerer Reformen interessiert. Sie suchen echte Antworten und einen sinnvollen Wandel.
Vor diesem Hintergrund haben die Hinrichtungen von Ehsani und Hassani keine Angst ausgelöst, sondern den Wunsch nach einem Sturz des Regimes weiter angefacht. Anstatt abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen, hat die staatliche Gewalt die Kluft zwischen Herrschenden und Beherrschten nur noch vertieft und das Bild eines verfallenden Systems verstärkt, das nur durch Zwang überlebt.
Stimmen des Trotzes
Die letzten Briefe und Testamente von Behrouz und Mehdi zeugen von der Widerstandskraft des iranischen Widerstands. Ihre Worte spiegeln den Ernst der Lage wider – einen Wendepunkt im Kräfteverhältnis. Sie bringen die Hoffnung und Entschlossenheit eines Volkes zum Ausdruck, das sich nicht von Angst beherrschen lässt und eine Zukunft ohne Tyrannei fordert.
Ihr Opfer hat dem landesweiten und weltweiten Ruf nach Veränderung neuen Schwung verliehen. Durch ihr Martyrium sind sie zu Symbolen eines breiteren Erwachens geworden: einer Gesellschaft, die nicht länger von Angst gelähmt ist, sondern bereit, ihr Recht auf Freiheit und Würde einzufordern.